Der Countdown läuft … unsere letzten Wochen „On Tour“

Der Countdown läuft … unsere letzten Wochen „On Tour“

3. Juli 2019 1 Von sschellh

Maun – zurück in der Zivilisation … zusammen mit Unmengen südafrikanischer Familien gehts zunächst zum Shopping in SPAR&Co. Es sind südafrikanische Winterferien und Maun ist der Hub für alle Camper – es gibt dort einfach ALLES! 

Der Campingplatz hat Elba-Flair … picobello sauber, Rasen(!!!)plätze, kleinparzellig … ist aber jetzt auch mal einfach nur nett. (Nicht immer gleich staubige Füße!)

Der erste Tag geht mit Orga drauf … auf dem SPAR-Parkplatz hat doch tatsächlich jemand versucht unser Auto aufzubrechen … zum Glück ohne Erfolg. Dafür ist aber ein Klappenschloss kaputt und die Klamotten im Stauraum sind nicht mehr so easy zu erreichen. A bissle geschockt sind wir schon – das hätte ein herber Verlust werden können. Also in Zukunft wieder ALLE Schlösser abschließen und noch genauer schauen, wo wir parken.

Von Maun aus gibt es vielerlei Ausflüge ins Okavango-Delta. Wir entscheiden uns für einen Mokoro-Trip. Noch einmal vom Boot aus die Tierwelt betrachten. Dass dieser Ausflug mit 2,5 Stunden Anfahrt verbunden ist, da wegen der Trockenheit auch das Delta nicht mehr so gefüllt ist, erfahren wir leider erst am frühen Morgen bei der Abfahrt. Also 5 Stunden Autofahrt für 2 Stunden Mokorotrip und eine Stunde Bushwalk. Na ja, das fällt jetzt nicht unter die Kategorie „Highlights“ … aber die Menschen in den kleinen Dörfern im Okavango-Delta freuen sich über jede Arbeit – also heute … ABM. Wir lassen uns durch die mit Schilf gesäumten kleinen Kanäle shippern, sehen sogar den einen oder anderen Elefanten und stromern noch ein bisschen zu Fuß durch den Busch. 

Am nächsten Tag heben wir noch einmal ab – in einer Cessna über das Okovangodelta fliegen und die Gewässer- und Tierwelt von oben sehen … davon hatten wir nun schon einige Zeit geträumt. Am Maun International (!!!) Airport wartet das Maschinchen auf uns und gemeinsam mit sieben weiteren Kandidaten gehen wir in die Luft. Und die Ausblicke sind wirklich fantastisch … die Muster der Tierpfade in den Graslandschaften, Giraffen werfen lange Schatten, eine Elefantenherde von oben und in Flussnähe strecken die Nilpferde faul ihre roten Bäuche in die Sonne. Viel zu schnell geht unser Flug vorüber – im weichen Licht der Abendsonne landen wir wieder in Maun. Unsere Eindrücke verdauen wir gemeinsam mit einer megaleckeren Pizza in einer gemütlichen Gartenkneipe, in der sich hauptsächlich Einheimische treffen – super Stimmung & lustige Gespräche an der Theke …  


Immer noch hadern wir mit der weiteren Tourplanung … bis Maun war ja alles vorgeplant – aber nun ??? Es ist kompliziert in den anvisierten Parks die Campsites zu reservieren – die Zuständigkeiten liegen in gefühlt 1.000 verschiedenen Händen und die südafrikanischen Winterferien machen das alles auch nicht einfacher. Immer noch geistert uns die Central Kalahari im Kopf herum – wir würden so gerne noch die Kalahari-Löwen mit den schwarzen Mähnen sehen ! Aber nach langem Hin und Her ist klar, dass wir diesmal tatsächlich keine Campsites mehr ergattern können. Nun bleibt noch der Kalghadi Frontierpark … aber noch sind wir am Zögern … es ist dann für die letzten Wochen doch noch eine riesige Fahrstrecke bis dorthin … wollen wir sooooo viel im Auto sitzen???

Na ja, jetzt fahren wir erst einmal in die Makgadikgadi Pans – das große NICHTS in Botswana.  Mit 6500 km2 ist es die größte Salzpfanne der Welt. Hier ist die Anfahrt ohne GPS kaum denkbar und wir arbeiten uns durch ein Pistenwirrwarr bis hinaus auf die Salzpfanne. Luftspiegelungen sorgen für schwebende Tierherden und die endlose Weite zieht uns in ihren Bann. In ihrer Mitte erwartet uns Kubu Island mit uralten Baobab-Bäumen und einem gigantischen Sternenhimmel.

Die Weiterfahrt gen Süden führt durch weite Grassavanne bis wir am Rand wieder auf Buschlandschaft und schließlich auch auf eine sehr komfortable Teerstraße treffen. Unsere Essensreste transportieren wir inzwischen vorsichtshalber unter Aufsicht im Beifahrerfußraum … auf Kühlschrankputzen hat hier keiner mehr Lust!!! 

Inzwischen haben wir auch unsere weiteren Routenpläne klar – aus dem Kalaghadi Transfrontierpark kam die Ansage, dass zur Zeit die Nächte bis -12 Grad kalt werden können – BRRRRRRR!!!! Nein, das muss nun doch nicht sein! Wir entscheiden uns Richtung Waterberg zu fahren also Nord- statt Südnamibia. Hier finden wir für unsere allerletzten Tage etwas nördlich von Otjiwarongo die Kambaku Lodge – eine gemütliche Unterkunft mit Gelegenheit zum Reiten. Perfekt!!!

Vorher bewundern wir in Otjiwarongo noch mit leichtem Gruseln die Krokodile auf einer Krokodilfarm … und schauen einem Croc beim Mittagessen zu. Wie die Hühnerfüße aus dem Maul raushängen hat schon etwas Skurriles … und streiten um den Leckerbissen müssen sie auch noch! Da ist mir die kleine Mini-Schildkröte schon eher sympathisch. Krokodil gibts dann auch noch als Mittagessen … joooo, meine Lieblingsspeise wird das eher nicht!

Eine abendliche Jeep-Safaritour beim Zwischenstopp in der Otjiwa Lodge entpuppt sich dann noch als Überraschungshighlight:  Ein zwei Wochen altes Nashorn-Baby – sooo putzig!!! Die riesigen Füße und der (für Nashörner) zierliche Körper, tapsig und neugierig entdeckt der Zwerg seine kleine Welt … und wir dürfen ganz aus der Nähe zuschauen. 

Und am nächsten Morgen noch eine Überraschung: Nach fast 10.000km – nun doch noch ein platter Reifen! Chris zieht einen riesigen Dorn aus dem Hinterrad und macht sich … ans Reifenwechseln … aber lieber hier auf der Campsite als mit tierischer Gesellschaft im Busch !!!

Und nun gehts endgütig auf zur letzten Etappe: Reitertage auf Kambaku!