
Dhofar – die Entdeckung der Langsamkeit
Vor unserem Abflug nach Salalah und in die Dhofarregion des Oman haben wir es endlich geschafft uns die Sultan Qaboos Moschee in Muscat anzuschauen. Lange Kleidung und Kopftuch sind hier obligatorisch und werden auch vor Betreten der Moschee begutachtet. So mancher Dame wurde doch schnell noch die alles verhüllende schwarze Abeya verordnet, die es praktischer ( oder geschäftstüchtiger-) weise direkt am Eingang zu „mieten“ gab. Die Moschee selber war … einfach eindrucksvoll … hier lassen wir die Bilder sprechen…
In Salalah kamen wir mal wieder erst zu nachtschlafender Stunde an und sind dann in unserer Unterkunft direkt am Meer bei lautem Wellenrauschen weit nach Mitternacht eingeschlafen … um am Morgen einen kilometerlangen Sandstrand vor der Tür zu entdecken. Schnell ins Meer gehopst und dann stundenlang am Strand entlang gewandert. Seeeeehr entspannt – interessant die „Sandbuddler“: Männer stehen in der Brandung und bohren durch Hin- und Hergewackel ihre Beine in den sandigen Untergrund. Schnell wird sich gebückt und etwas in ein Sieb geworfen. Ein Schritt seitwärts und das gleiche Prozedere noch einmal und noch einmal und … nun sind wir doch neugierig und wollen unbedingt wissen, was in diesem Sieb landet … ein paar Schritte weiter am Strand in einem Eimer dann die Lösung: Es werden die „Hörnchen-Muscheln“ mit den Zehen im Sand erspürt … eine Delikatesse !
In Salalah gibts außer Strand nicht wirklich viel zu sehen und so fahren wir der Küste entlang Richtung jemenitische Grenze … eine tolle Felsenküste mit einer imposant den Felsen abgetrotzten Küstenstraße. Wir finden einen schönen Zeltplatz direkt am Strand … und abends auch genug Holz für ein Lagerfeuer. Dieses flackert nach dem Abendessen munter vor sich hin – als Chris zwischen dem gerade herangetragenen Brennholz eine Schlange entdeckt ! Zusammengerollt liegt sie da … mitten zwischen den trockenen Zweigen. Chris scheint das Tier mit samt dem Holz zu unserem Lagerplatz getragen zu haben – schluck !!! ICH habe ziemlich Respekt vor Schlangen und möchte nur ungern neben dem possierlichen Reptil nächtigen. Aber erst als uns zwei Omanis per WhatsApp bestätigen, dass mit diesem Tierchen nicht zu spaßen ist, lässt sich auch Chris überzeugen, dass wir uns trotz Dunkelheit ein anderes Schlafplätzchen suchen. ( Da weiß ich dann wenigstens nicht, ob irgendwo nebendran ’ne Schlange schlummert …)
Am nächsten Morgen ist der Schrecken schon wieder ein bisschen abgeklungen und wir genießen ein leckeres Strandfrühstück bevor es hoch in die Berge geht. Rund 1000m schraubt sich die Straße hoch auf ein Felsplateau und wir bekommen einen Einblick ins Landleben und eine Idee, wie es im Oman vor 40 Jahren aussah. Kleine Dörfer, Hirten … Die steinige Landschaft ist von Kamelpfaden durchzogen und überall begegnen uns die Tiere … und immer wieder sehen wir die Lager der Kamelzüchter … Im Wadi Ayun gibt es abends nach einer kleinen Kletterei ein erfrischendes Bad und wir zelten mal wieder ganz für uns allein – und genießen die Ruhe.
Die Wege sind relativ kurz im Dhofar und so pendeln wir dieser Tage zwischen Bergen und Meer hin und her. Genießen die langen Strände und die großen Sanddünen, die sich teilweise bis ans Meer erstrecken – schauen uns Flamingos in den Lagunen an oder noch einmal die Unterwasserwelt beim Schnorcheln. In einem kleinen Resort findet sich sogar ein Feierabendbierchen und zum Abendessen ein Glas Weißwein … und direkt nebendran ein Plätzchen für unser Zelt. ( … mit blumigem Vorgarten und Meerblick!)
Im Wadi Darbat bestaunen wir die vielen kleinen und großen Wasserfälle, das türkisfarbene Wasser und die Kamele, die im Wasser „grasen“ ( – wenn sie nicht im Vorgarten stehen …)
Zum Abschluss noch eine Tour zum Jebel Samhan – der Blick vom Rand des Felsplateaus über die Küste ist einfach gigantisch! ( … und wir stellen fest, dass Kamele ziemlich schwindelfrei sind bzw. (leider) auch schon wissen, dass in manchen Müllcontainern „Leckereien“ stecken … )
Das Lebenstempo im Dhofar ist wirklich sehr entschleunigt und auch wir sind durch die Tage gebummelt – und jetzt: Freuen wir uns auf Action in Äthiopien !!!
Wundervolle Bilder und ein mir völlig unbekanntes Land näeher gebracht. DANKE…
Eure Berichte lesen sich wie spannende Fortsetzungserzaehlungen…
Herzlich Elke
Diese Bilder sind wirklich wie aus einem fernen Bildband…!