
Schafsfüße, Kutteln und sonstige „Leckereien“ …
Zugegeben – in Kashgar haben wir uns (gefühlt) erst einmal durch das gesamte kulinarische Angebot der Stadt gefuttert … aber auch ansonsten hat die Stadt im „wilden Westen Chinas“ mehr zu bieten als politische Schlagzeilen. Die Uigurische Kultur ist noch sehr präsent – in gleichem Maße die Security … das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig betrifft aber eher Einheimische als uns Touristen. Es gab keinerlei unerfreuliche Begegnungen – im Gegenteil häufig ein herzliches „Welcome in China“.
Wir sind in diesen Tagen ausgiebig durch die Altstadt gebummelt, haben die teilweise sorgfältig restaurierte Architektur bestaunt und uns in manchen Straßen ein bisschen wie in Disneyworld gefühlt. Das hat sich aber eine Gasse weiter dann oft schon wieder relativiert. Dort findet der ganz normale Alltag von Wäschereien, kleinen Handwerksbetrieben und Bäckereien statt … und viele, viele kleine Kinder spielen in der Altstadt bis spät nachts auf der Straße. Ach ja, die Zeit – die tickt hier etwas anders: Es gibt die offizielle „Beijing Time“ und die „local time“ – diese geht dann zwei Stunden nach … alles etwas gemütlicher … sorgt aber manchmal dann doch für Verwirrung bei Verabredungen o.ä. In der Altstadt ein Guesthouse aufmachen – das würde sich hier bestimmt lohnen … so viele schöne Gebäude stehen scheinbar leer … aber es scheint sehr schwer zu sein einen Permit für einen kleinen Hotelbetrieb zu bekommen. Überhaupt werden Kontakte mit Ausländern wohl eher unterbunden. Somit bleibt uns beim Bummeln nur das Träumen von einer gemütlichen Unterkunft mit leckerem uigurischen Frühstück…
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Wir schauen den Handwerkern beim Musikinstrumentebau zu und bekommen häufig eine kurze Kostprobe der hiesigen Musik… viele verschiedene Saiteninstrument und natürlich Trommeln dazu. Die Teekessel haben mir besonders gut gefallen – viele in Großfamiliengröße. Allerdings klingeln den Handwerkern sicher noch nachts die Ohren von dem ständigen Gehämmer auf den Kupferkesseln … oder setzt sich das nur in Gang sobald ein Tourist die Nase um die Ecke steckt ??? In vielen Läden liegen die Verkäufer zugegebenermaßen doch sehr gechillt inmitten ihrer Produkte, schlafen oder sind mit dem Handy beschäftigt. Es ist auch hier ein Rätsel, wie diese Menschen von ihrem Business leben können …
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Ein bisschen Kultur muss sein – im Rahmen einer Stadtführung haben wir dann auch die Grabstätte eines Sufi angeschaut… viel erfahren haben wir dazu nicht – leider mussten wir unserem Guide jede Info mühsam aus der Nase ziehen … na ja, nicht jeder ist zum Guide geboren … und auch wir können ja nicht immer Glück in unserer Wahl haben… dafür war das Abschlussessen lecker – Chris probiert endlich endlich Schafsfüße !!!! (Es gibt Dinge, die brauch ich NICHT !!!)
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Und wenn dann der Bauch spannt und der Kopf brummt, gehts ab ins „Old Teahouse“ – gemeinsam mit den „lebenserfahrenen“ Männern Kashgars bei einer Kanne Tee auf dem Teppich rumlümmeln, quatschen, schauen, träumen … und entspannen !
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Am Sonntag gibt es hier gleich zwei Riesenevents – der große Tiermarkt und der Sonntagsmarkt. Zum Tiermarkt kommen die Bauern der Umgebung mit ihrem Vieh … da trifft man auf dem Highway schon mal ein Pferd, das neben einem Minilaster dauergaloppiert … und so manch ein Schaf hat noch im letzten Moment vom Viehtransporter den Absprung in den Straßengraben versucht. In unserem Fall ohne Erfolg – wurde wieder eingefangen…
Wir schauen dem bunten Treiben jedenfalls fasziniert zu – dem Feilschen und Handeln der Bauern, den blökenden in Reihen sortierten Schafen, den irritiert drein schauenden Yaks… Die Ziegen mit ihren übervollen Eutern haben mein ganzes Mitleid … sie schauen aber noch ganz gelassen drein. Dass massive Ochsen einen Hechtsprung vom Viehlaster machen würden, hätte ich auch nicht erwartet… und das alles im Angesicht dessen, was aus dem einen oder anderen Tierchen werden würde – die Essensstände am Rande des Marktes bieten gleich mal das ganze Spektrum an möglichen Gerichten.
Vielleicht in Zukunft doch lieber vegetarisch ???
Und dann ist das der Sonntagsmarkt, der größte Markt Chinas – wenn man es glauben will … jede Menge für den Haushalt – von der Küchenreibe bis zum Gefrierschrank … alles zu haben. Kleider ohne Ende und natürlich Kitsch bis zum Abwinken – alles was man doch nicht braucht… nach einer Stunde sind wir akustisch und optisch völlig reizüberflutet – da hilft nur … hinsetzten und – was essen! Hier stellen wir fest, dass mittags die Nudelgerichte einfach kalt serviert werden … bei der Außentemperatur auch für uns durchaus passend.
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Abgeschlossen haben wir unsere Abende in Kashgar fast immer auf dem Nachtmarkt in der direkten Nachbarschaft unseres Hotels – hier gibt es kaltes Bier aus gr0ßen Flaschen, jede Menge zum Schauen und zum Essen … leckere Spieße überm langen Kohlegrill gegart, Rinderzunge, Kutteln in allen Variationen, Eier vom Grill (!!!) in allen Größen vom Wachtel- bis zum Straußenei, Meeresfrüchte, Heuschrecken und Maden … und natürlich : Schafsfüße !!!
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…ein netter Platz, um den Tag ausklingen zu lassen !
Liebe Sonja und Christoph,
ich weiß gar nicht, was ich da schreiben soll – ich bin geflascht! Bei manchem bin ich mir nicht sicher, ob ich mir das antun wollte. Und dann wieder: Ja, da will ich auch hin.
Genießt Eure Zeit und lasst es Euch schmecken …
Wenn ich das nächste mal in eine Katholische Kirche komme, zünde ich sicherheitshalber mal eine Kerze für Euch an, falls der Fuß mal vom falschen Schaf gewesen sein sollte.
Herzlichen Gruß
Hartmut
Hey…tja, dass wir uns manchmal hier auch fragen, was wir da tun kam ja an der einen oder anderen Stelle auch schon rüber ; ) Aber wer das Abenteuer sucht … muss da halt durch =) =) =) Und dann ists richtig cool !!!
Liebe Grüße, Sonja
PS: Kannst du die Kerze auch für Fisch&Kutteln aufstellen – das hätte ich vor ein paar Tagen brauchen könne =9